Montag, 7. September 2015

Happy Monday to go - Die Geschichte von der traurigen Traurigkeit


Keine Geschichte beschreibt meine letzte Woche besser, als die der traurigen Traurigkeit. Auch ich habe lange gegen die Traurigkeit gekämpft - habe versucht sie wegzuworken, wegzuwalken, wegzulesen - kurzfristig hilft das auch :) aber eben nur kurzfristig. Lieben was ist - der Leitsatz der Work, bedeutet auch, zu lieben was gerade ist, also auch die Trauer, die Wut, die Angst - den Zustand, in dem du dich gerade befindest. Wir haben so viele Dinge erfunden, die uns von unseren Gefühlen trennen und auch ich selbst stelle immer wieder fest, wie sehr ich danach strebe, dass eben alles gut ist und dass ich in Harmonie mit allem bin. Dabei vergesse ich, dass ich in Harmonie damit bin wenn ich eben mein Gefühl, meinen Zustand - meine Angst und meine Traurigkeit liebe. Ich habe erkannt, dass dies der Schlüssel zur Harmonie ist. Für mich ist dies die Wahrheit und nicht ein aufgesetztes Lächeln oder ein "alle tun so als wären sie happy" - manchmal sind alle Happy, aber diesen Zustand festhalten zu wollen verursacht nur leid. Lieben was ist. Ja- das fühlt sich nicht stressig an sondern gut. Dann darf sein was ist.

DAS MÄRCHEN VON DER TRAURIGEN TRAURIGKEIT
Es war einmal eine kleine Frau, die einen staubigen Feldweg entlanglief. Sie war offenbar schon sehr alt, doch ihr Gang war leicht und ihr Lächeln hatte den frischen Glanz eines unbekümmerten Mädchens.Bei einer zusammengekauerten Gestalt, die am Wegesrand saß, blieb sie stehen und sah hinunter.Das Wesen, das da im Staub des Weges saß, schien fast körperlos. Es erinnerte an eine graue Decke mit menschlichen Konturen.Die kleine Frau beugte sich zu der Gestalt hinunter und fragte: "Wer bist du?"Zwei fast leblose Augen blickten müde auf. "Ich? Ich bin die Traurigkeit", flüsterte die Stimme stockend und so leise, dass sie kaum zu hören war."Ach die Traurigkeit!" rief die kleine Frau erfreut aus, als würde sie eine alte Bekannte begrüßen."Du kennst mich?" fragte die Traurigkeit misstrauisch."Natürlich kenne ich dich! Immer wieder einmal, hast du mich ein Stück des Weges begleitet.""Ja aber...", argwöhnte die Traurigkeit, "warum flüchtest du dann nicht vor mir? Hast du denn keine Angst?""Warum sollte ich vor dir davonlaufen, meine Liebe? Du weißt doch selbst nur zu gut, dass du jeden Flüchtigen einholst. Aber, was ich dich fragen will: Warum siehst du so mutlos aus?""Ich..., ich bin traurig", sagte die graue Gestalt.Die kleine, alte Frau setzte sich zu ihr. "Traurig bist du also", sagte sie und nickte verständnisvoll mit dem Kopf. "Erzähl mir doch, was dich so bedrückt."Die Traurigkeit seufzte tief."Ach, weißt du", begann sie zögernd und auch verwundert darüber, dass ihr tatsächlich jemand zuhören wollte, "es ist so, dass mich einfach niemand mag. Es ist nun mal meine Bestimmung, unter die Menschen zu gehen und für eine gewisse Zeit bei ihnen zu verweilen. Aber wenn ich zu ihnen komme, schrecken sie zurück. Sie fürchten sich vor mir und meiden mich wie die Pest."Die Traurigkeit schluckte schwer."Sie haben Sätze erfunden, mit denen sie mich bannen wollen. Sie sagen: 'Papperlapapp, das Leben ist heiter.' und ihr falsches Lachen führt zu Magenkrämpfen und Atemnot. Sie sagen: 'Gelobt sei, was hart macht.' und dann bekommen sie Herzschmerzen. Sie sagen: 'Man muss sich nur zusammenreißen.' und sie spüren das Reißen in den Schultern und im Rücken. Sie sagen: 'Nur Schwächlinge weinen.' und die aufgestauten Tränen sprengen fast ihre Köpfe. Oder aber sie betäuben sich mit Alkohol und Drogen, damit sie mich nicht fühlen müssen.""Oh ja", bestätigte die alte Frau, "solche Menschen sind mir auch schon oft begegnet..."Die Traurigkeit sank noch ein wenig mehr in sich zusammen."Und dabei will ich den Menschen doch nur helfen. Wenn ich ganz nah bei ihnen bin, können sie sich selbst begegnen. Ich helfe ihnen, ein Nest zu bauen, um ihre Wunden zu pflegen. Wer traurig ist, hat eine besonders dünne Haut. Manches Leid bricht wieder auf, wie eine schlecht verheilte Wunde und das tut sehr weh. Aber nur, wer die Trauer zulässt und all die ungeweinten Tränen weint, kann seine Wunden wirklich heilen. Doch die Menschen wollen gar nicht, dass ich ihnen dabei helfe. Stattdessen schminken sie sich ein grelles Lachen über ihre Narben. Oder sie legen sich einen dicken Panzer aus Bitterkeit zu."Die Traurigkeit schwieg. Ihr Weinen war erst schwach, dann stärker und schließlich ganz verzweifelt. Die kleine, alte Frau nahm die zusammengesunkene Gestalt tröstend in ihre Arme. Wie weich und sanft sie sich anfühlt, dachte sie und streichelte zärtlich das zitternde Bündel."Weine nur, Traurigkeit", flüsterte sie liebevoll, "ruh dich aus, damit du wieder Kraft sammeln kannst. Du sollst von nun an nicht mehr alleine wandern. Ich werde dich begleiten, damit die Mutlosigkeit nicht noch mehr Macht gewinnt."Die Traurigkeit hörte auf zu weinen. Sie richtete sich auf und betrachtete erstaunt ihre neue Gefährtin: "Aber..., aber – wer bist du eigentlich?""Ich?" sagte die kleine, alte Frau schmunzelnd.  

"Ich bin die Hoffnung."

Verfasser/Autor: Inge Wuthe - Gestalttherapeutin www.inge-wuthe.de

Die Traurigkeit ermöglicht es uns, etwas anzusehen und mit dem Herzen verbunden zu sein. Erst gestern habe ich erkannt, dass ein innerer Kritiker mich davon abhält, das Buch zu lesen, das mir helfen würde - oder die Work zu machen, die gerade wirklich wichtig ist in meinem Leben. Ich bin so darauf "gepolt" wegzusehen, dass ich es gar nicht merke, wenn ich nicht hinsehe.

Geht dir das auch manchmal so? Was möchtest du tun, tust es aber dann nicht, weil immer etwas dazwischenkommt? Könnte dies ein Wegweiser sein?

Ich wünsche Dir eine wunder-volle Woche

Britta  

Dienstag, 1. September 2015

Vom Glück sich selbst reflektieren zu können



Diese Woche kommt der Happy Monday am Dienstag. Zum Glück habe ich nicht die Wochentage verwechselt, sondern mir einfach die Zeit genommen genau zu überlegen was ich schreiben möchte. Da das Thema mich wirklich tief berührt, musste ich mir zunächst einmal klar werden, ob ich dies teilen möchte und ja - ich möchte :) 

Letzte Woche war ich bei einer Freundin in München zu Besuch. Wir hatten bereits einige Tage vorher geplant, intensiv in ihrer Praxis zu worken. Dabei sind wir am zweiten Tag auf ein Thema gestoßen, dass mich bis heute stark beschäftigt. Mein Wunsch nach Rückmeldungen, Feedback, Sicherheit und dem starken Bedürfnis über meine Themen und Ideen zu reden - letztendlich ist es auch eine Suche nach Anerkennung und danach, ein Sternchen ins Hausaufgabenheft zu bekommen. Für mich werden dabei also gleich zwei Bedürfnisse erfüllt - Anerkennung und Sicherheit - denn wenn andere die Ideen die ich z.B. an meinem Work Abend umsetzten möchte gut finden, dann wird es schon klappen - wenn sie es nicht gut finden, kann ich gleich zusammen mit meinem Gesprächspartner neue Ideen finden, die er oder sie dann gut findet :)

Nach dem zweiten Work Tag habe ich eine wundervolle Erfahrung dazu gemacht: Nicht wenn andere etwas gut finden, ist es gut. Wenn ich etwas gut finde, ist es für mich gut. Dabei entstand eine so große Klarheit in mir, dass ich es nicht mehr brauche, gelobhudelt zu werden oder noch jede so kleine Idee mit Freunden durchzukauen. Es hemmt mich sogar, denn zum einen brauche ich unendlich lange, bis ich „ins Tun“ komme und zum anderen habe ich so viele Meinungen gehört, dass ich gar nicht mehr sicher bin, welche eigentlich meine Meinung dazu ist. Ich fange an, das Feedback zu interpretieren und versuche diese Interpretation auf mich und meine Ideen "überzustülpen". Am Ende kommt etwas heraus, das mich meist eher verwirrt und nicht wirklich "meins" ist. Ich fand einen Spruch von „RUMI“, der dies für mich passend beschreibt:





Das Thema - sich selbst reflektieren zu können - begleitet mich schon mein ganzes Leben. Denn der kreative Prozess ist für mich einfach und fließend. Mich dann hinzusetzten und kritisch eine Idee zu prüfen, ist mir eher mühsam. Wie schön, dass ich die Work entdeckt habe und letzte Woche erkennen durfte, dass dies wieder einmal genau meine Methode ist :) Mit ihr kann ich den Prozess des Überprüfens nicht nur auf meine Gedanken beziehen sondern auch auf alle anderen Themen, die ich gerne reflektieren möchte. Großartig dabei ist, dass ich bei mir bleibe - meine Gedanken und Ideen reflektiere - und das Resultat ist dann nichts nachgeplappertes sondern voll und ganz MEINS. 

Wie reflektierst du deine Ideen? 

Ich wünsche dir einen wunder-vollen Dienstag :)

Viele Grüße

Britta 



Montag, 24. August 2015

Mach mal wieder einen Psychoölwechsel - oder - die Sache mit den Gewohnheiten




Manchmal ist mein Leben total im Flow! Kennst du das? Alles wirkt leicht und einfach und du fühlst dich mit der Welt verbunden. Ein Zustand, indem ich all die Wunder um mich herum wahrnehmen kann. Fast schon das Gefühl zu schweben. Und dann schwups, plumpse ich auf den Boden. Aua. Was ist passiert? Gerade noch war mein Leben voller Blumenwiesen und der Himmel voller Geigen und nach einer Woche oder auch länger lande ich dumpf in einer anderen Realität. Als hätte ich ein Portal aus einem Fantasyfilm durchquert. In mir entsteht das Gefühl der Unzufriedenheit und mein Körper fühlt sich schwer an. Wer hat denn den Regler für die Schwerkraft hochgestellt? Keiner kann es mir recht machen und ich? Naja ich mag mich selbst auch nicht besonders. Heute ist so ein Tag. Mein Leben fühlt sich irgendwie zu eng an, eingelaufen, als hätte mich heute Nacht jemand zu heiß gewaschen. Ich tappe ein wenig benommen durch meinen Tag und mir erschließt sich nicht wirklich was da vor sich geht, das Gefühl will einfach nicht weichen und so setze ich mich ruhig hin, höre in mich hinein und drücke die Taste „Zurückspulen“. Wenn ich mir die letzten Tage so im Schnelldurchlauf betrachte wird mir eines klar: Ich habe versucht gegen meine schlechten Gewohnheiten zu kämpfen. Mir fällt auf, wie viel ich mir vorgenommen habe: Achte jeden Tag darauf, wo du nach Wertschätzung und Anerkennung suchst und höre auf damit! Kein Handy und Tablet mehr im Bett! Iss weniger Schokolade und Süsskram! Hör auf dich so anzustrengen, lass doch mal los! PUH. 

Das alles klingt ganz schön stressig und vor allem fällt mir dabei auf, dass ich ständig versuche mir alte schlechte Gewohnheiten abzugewöhnen und dann erstaunt bin, dass es mich viel Energie kostet. Wie wäre es, mal eine Bestandsaufnahme zu machen? Denn eines ist klar, wir Menschen brauchen Gewohnheiten. Wissenschaftler haben erwiesen, dass diese uns auch oft das Leben retten, denn schließlich gibt es auch eine Menge guter Gewohnheiten! Hier drei Schritte um das Thema Gewohnheiten mal anzugehen:

  1. Welche Gewohnheiten in deinem Leben sind gut und welche möchtest du gerne ändern?
  2. Schenke den schlechten Gewohnheiten deine Aufmerksamkeit und schaue, ob du sie ersetzen kannst. 
  3. Etabliere neue, schöne und nützliche Gewohnheiten für dich. 

Meine liebe Mama hat mir heute morgen erzählt, sie gönne sich am Tag eine Tasse Kaffe und zwei Raffaello. Ganz bewusst. Ich finde, das ist eine schöne neue Gewohnheit, denn so muss ich nicht völlig verzichten - esse aber auch nicht zu viel Schokolade oder werde von meinem inneren Schweinehund nach zwei Wochen im Supermarkt einfach überrannt. 

Eine weitere „Lieblingsgewohnheit“, die ich momentan etabliere, ist der „Psycho-Ölwechsel“. Bei jedem Auto wird nach einiger Zeit ein Ölwechsel fällig. Das alte verdreckte Öl wird abgelassen und neues sauberes frisches Öl wird eingefüllt. Ebenso funktioniert das mit meinem Inneren. 

Stelle dir vor, du hättest zwei Stöpsel in deinen Fußsohlen. Ähnlich derer, die man teilweise noch in Badewannen und Waschbecken findet, - klein schwarz mit einem Metallkettchen daran. Stelle deine Fußsohlen auf den Boden und stelle dir gedanklich vor, wie du „plopp“ „plopp“ die Stöpsel aus deinen Fußsohlen ziehst. Die negative Energie läuft nun einfach ab. Atme ein paar Minuten tief ein und aus und genieße das Gefühl, einfach mal allen Ballast loszulassen. Wenn du spürst, dass nichts mehr herausläuft verschließe deine Füße wieder und stelle dir vor, wie das Sonnenlicht von oben in dich einströmt und deinen Körper wieder mit guter Energie füllt. 

Ich nutze diese neue Gewohnheit immer, wenn ich gerade Zeit habe, oder diese „totschlagen“ muss, wie z.B. in einem Wartezimmer, der U-Bahn oder in einer Schlange vor der Eisdiele. So wird aus der alten Gewohnheit - Zeit totschlagen - die neue Gewohnheit Psycho-Ölwechsel.

Welche Gewohnheit möchtest du diese Woche etablieren? 

Schreib mir gerne oder tausche dich mit Freunden darüber aus - vielleicht könnt ihr ja auch Gewohnheiten tauschen? 

In diesem Sinne wünsche ich dir einen Happy Monday!

Britta 


Montag, 17. August 2015

Himmel oder Hölle? wo lebst du?



Für mich wird in letzter Zeit immer klarer - ob mein Leben voller Wunder ist, ist ganz alleine MEINE Angelegenheit. Es ist meine Entscheidung wie ich Leben will - und so wird für mich das Prinzip der Gedanken von Tag zu Tag stärker. 

Meine Gedanken sind es, die über Situationen urteilen, mich und andere schlecht bewerten oder für meine schlechte Laune sorgen. Wenn ich meinen Gedanken glaube, bin ich zu unsensibel, zu laut, zu dick, zu wenig intelligent, zu unbelesen, höre zu wenig zu und könnte spiritueller und auch erfolgreicher sein. Der Fahrer im PKW vor mir ist dumm, doof, ein Idiot oder eine Schnarchnase. Mein Nachbar ein egoistischer kleinkarierter Mensch, der mich nicht leiden kann. Mein Mann oder meine Frau ist lieblos, zu wenig wertschätzend und natürlich faul und nicht aufmerksam mir gegenüber. 

Ja, wenn ich all diesen Gedanken, die ich so oft von Menschen höre, glaube, ist mein Leben der Hölle sehr nah :) Aber mal ehrlich, wen verletze ich denn, wenn ich immer wieder daran denke, wie dumm meine Nachbarin, mein Chef oder meine Kollegin ist? Den anderen? Nein -  MICH - denn ich denke schlechte, ungewollte, stressige Gedanken. Nicht mein Nachbar oder Chef hat die schlechte Laune sondern ich. Was wäre, wenn wir all diese Urteile einfach mal abschalten? Einmal tief durchatmen und die Schnarchnase vor uns im Auto nicht so nennen, sondern einfach mal sagen: Ok, so ist es. Das ist Jetzt. Indem ich mich aufrege oder schimpfe, mir schlechte Gedanken mache oder diese sogar vor mich hinmurmle oder anderen erzähle. Es ändert sich nichts. Gar nichts. Die Realität ist noch genau so - der vor mir fährt eben langsamer als ich es will. 

Der Dalai Lama ( gerade Anfang Juli übrigens 80 Jahre alt geworden) ist der festen Überzeugung, dass ein zufriedenes Leben dort beginnt, wo wir andere Menschen wertschätzen und Ihnen Gutes zuteil werden lassen. 

Wann hast du das letzte Mal einem fremden Menschen ein Lächeln oder liebevolle Worte geschenkt, ohne dafür etwas „zurückzuerwarten“? Wann hast du jemandem die Tür aufgehalten, ihm Tüten abgenommen oder etwas vom Boden aufgehoben? 


Lass dich von der nachfolgenden Geschichte inspirieren und verschenke doch einfach in den nächsten Tagen ganz freizügig ein Lächeln an Menschen, die dir begegnen. 



Ein Mann hatte den dringenden Wunsch, einmal Himmel und Hölle kennen zu lernen. So träumte er eines Nachts, dass er durch einen großen Raum ging. In der Mitte des Raumes stand ein großer Topf auf einem Feuer, in dem eine köstliche Suppe kochte. Um den Topf standen Menschen mit ungewöhnlich langen Löffeln. Aber die Menschen sahen mager, blaß, gehetzt und elend aus, denn jeder versuchte verzweifelt, sich selbst mit seinem langen Löffel die Suppe in den Mund zu schieben.

Welch unsinniges Unterfangen! Die Löffel waren so lang, dass sie überall anstießen und die Speise verkleckerten. Den Weg zum Mund jedoch, fanden sie nicht. Als der Mann den Raum verließ, da sah er über der Türe ein Schild, auf dem stand:


„Das ist die Hölle“.

Gleich darauf betrat er einen anderen Raum. Dieser unterschied sich vom ersten durch gar nichts. In der Mitte auf dem Feuer stand der Topf mit der köstlichen Suppe. Auch die Menschen um den Topf hatten dieselben langen Löffel.

Aber sie sahen alle wohlgenährt und gesund aus, waren freundlich und glücklich. Denn niemand versuchte sich selbst zu sättigen sondern benutzte seinen Löffel dazu, die Suppe dem anderen vorsichtig in den Mund zu schieben. Jener wiederum, wurde von einem anderen gesättigt.Beim Verlassen dieses Raumes stand auf dem Türschild:

„Das ist der Himmel“.


Allen einen wunder-vollen Start in die neue Woche

Britta 

Sonntag, 9. August 2015

Happy Monday to go - Torte gut - alles gut?


In meinem zweiten Blog Fräulein von Ofen *klick* stelle ich allerhand Süßes für die Seele vor und erfreue mich an meinem kleinen Talent - dem Backen. Eine Bekannte engagierte mich und meine Freundin Silke für einen Sweet Table - also ein süßes Buffet - auf ihrer Hochzeit. Wir steckten viel Herzblut in die Planung und meine Küche war dreieinhalb Tage im Ausnahmezustand. Dabei starb ich sicherlich hundert Tode, denn beim aktuellen Wetter will einfach so gar nichts fest werden, stehen oder die richtige Konsistenz bekommen. 

Der Samstagabend rückte näher die Temperaturen und mein Lampenfieber stiegen in unermessliche Höhen. Alles klappte. Ein wenig chaotisch zwar, aber am Ende stand ein wunderbarer Sweet Table - nett dekoriert mit allen Süßigkeiten on top. Eigentlich sollte ich damit zufrieden sein - nur bekam ich kein Feedback. Die Braut und der Bräutigam gingen Fotos machen, eine große Überraschung wurde via Mikrofon angekündigt und die einzigen die über das Buffet herfielen waren die Fotografen. 

hm…. Kein Danke, kein Lob, keine Anerkennung. Das fühlte sich merkwürdig an. Ich schob die Gedanken beiseite und beschloss ihnen nicht zu glauben. Sicherlich hatte das Brautpaar viel stress und wer weiss… Am nächsten Tag immer noch kein Feedback. 

Ich bekam schlechte Laune. Warum sagte niemand etwas? Ich fing an mir Gedanken zu machen, und alle Ablenkungen endeten mit einem miesen Gefühl, denn ich driftete dabei in die unglaublichsten Geschichten ab. Ich malte mir in den schillernsten Farben aus, dass fast alles übrig geblieben war, es niemand geschmeckt hat und die Torte zusammengefallen war. Dabei sah ich vor mir, wie unzufrieden das Brautpaar war.

*Pling* eine SMS - oh von der Braut! Endlich Feedback! -NEIN-  sie fragte lediglich wer die Tortenplatten abholen würde. Ich antwortete: „wir“  - daraufhin - „Prima. Danke.“ - fertig. Na toll! Ich wurde wütend. Nichtmal ein „Danke“ - das gehört sich doch so! oder ein „es hat gut geschmeckt“ gar nix. Ich griff zum Telefon und weinte mich bei zwei Freundinnen aus. Mittlerweile war es Sonntagnachmittag und erst jetzt realisierte ich - ich war zum Opfer geworden - zum Suchenden - nach Anerkennung und Wertschätzung. Da leuchtete nun endlich der Glaubenssatz vor meinem inneren Auge auf:

SIE SOLLTE MIR ANERKENNUNG UND DANK GEBEN. 

War das wirklich wahr? Nein - offensichtlich nicht, denn ich bekam keine Anerkennung und keinen Dank und so ging ich zur nächsten Frage der Work: 
Wie fühlt es sich denn an, wenn ich diesen Gedanken glaube? Traurig und stressig. Ich wünsche mir etwas und bekomme es nicht. Das kostet mich meine Laune und meine Lebensfreude - es macht mich abhängig und ich fühle mich als Opfer und hechle wie ein Hund nach dem Knochen. Alles dreht sich nur noch darum. Wie schrecklich! Nun die nächste Frage der Work: 
Wer wäre ich ohne diesen Gedanken? Erleichterung, denn ohne diesen Gedanken könnte ich einfach meine Arbeit wertschätzen und mich daran erfreuen und müsste nicht allen von den Katastrophen erzählen sondern von dem Spaß den wir hatten.  Noch ein Gefühl ploppte nach oben: Kein Feedback bedeutet auch kein negatives Feedback! Oh, das war neu, denn bisher hatte ich mir ja nur negative Gedanken gemacht. Ohne diesen Gedanken habe ich einfach mein Bestes getan. Ich war zufrieden damit und somit herrschte in mir nun auch wieder Frieden. 

Nach den Fragen folgen bei der Work die Umkehrungen - mal sehen welche ich für mich finden kann: 

Ich sollte mir Anerkennung und Dank geben. Ja! Zum Beispiel dafür, wie mutig ich war oder wie toll die Torte ausgesehen hatte und wie gut ich das alles trotz dem Wetter hinbekommen habe. 

Ich sollte der Braut Anerkennung und Dank geben. Auch das stimmt für mich, denn Sie hat mir die Chance gegeben, das alles auszuprobieren, Fehler zu machen, daraus zu lernen und eine Menge Spaß zu haben. Auch bedeutet es sicherlich Mut, so etwas nicht professionell zu bestellen, sondern mir zu vertrauen, dass es sicherlich ein schöner Sweet Table wird. 

Sie sollte mir keine Anerkennung und Dank geben. Es stimmt, denn die einzige auf die es ankommt, bin ich und ich durfte lernen - wie schön es ist aus der Opferfalle herauszufallen - eine liebe Kollegin sagte einmal zu mir: Du solltest aus der Rolle fallen - damit du aus der Falle rollst. Genau das hatte ich getan, ich bin aus meiner Opferrolle gerollt :) Dank der Work

Wie ist es bei dir? Suchst du auch noch nach Anerkennung und Wertschätzung? Möchtest du auch gerne aus der Opferrolle fallen - und nicht mehr darauf warten, dass andere dir deine „Droge“ geben? Oder hast du einen anderen Glaubenssatz der dir Stress bereitet. Dann möchte ich dich einladen zu einem besonderen Work-Abend: 

18. September 
im Heilzentrum Regensburg 
(Hemauerstrasse 6, neben CRC-Gebäude, 93047 Regensburg)
deine Investition: 15 Euro
von 17:30 bis ca. 20 Uhr


An diesem Abend möchte ich gemeinsam mit dir „worken“ - gerne kannst du ein Thema deiner Wahl mitbringen, oder einfach nur erleben, wie die Work genau funktioniert. Du lernst die Grundelemente kennen und kannst gerne alle Fragen stellen, die dir unter den Nägeln brennen. 

Bitte melde dich bei mir via Email brittaschellenberg@gmx.de oder gerne auch telefonisch 017662261547 an. Ich freue mich auf dich :)

 In diesem Sinne wünsche ich dir einen 

happy Start in die neue Woche.

Deine
Britta 



Montag, 3. August 2015

Mut - oder die Sache mit dem Verstand :)



Wie gut kennst du dich? Weist du was du magst und was dich wirklich glücklich macht? Kennst du deine Schattenseiten aus denen die schönsten Blumen erwachsen können und hast du dich jemals auf die Reise zu deinem Inneren gemacht? 

Anfang dieses Jahres hat meine Reise begonnen. Meine Reise zu mir selbst. Großartig habe ich mir diese ausgemalt und ich muss sagen ich hätte nie gedacht, dass ich so oft versuchen werde mich auszutricksen :) Eins habe ich auf jeden Fall bis heute gelernt, nämlich, das es MUT braucht wirklich hinzusehen. Heute kann ich sagen: „Es tat gar nicht weh, meinen Dämonen zu begegnen.“ Doch immer wieder erwische ich meinen Verstand dabei, wie er mir einzureden versucht, dass dies unangenehm sei, dass man schließlich nicht alles hinterfragen muss und dass es ok ist, sich abzulenken und eben nicht genau hinzusehen. Mein Verstand wird dabei unterstütz - vom Fernsehprogramm, dem Ipad, meinem Handy und auch manchmal von meinem neuen Lieblingsroman. 

Vermeiden konnte ich das noch nie. Aber bemerken - und das finde ich, ist schon mal ein richtig großer Schritt. Und so gibt es für mich einige kleine Tricks die mir dabei helfen, mich selbst zu entdecken, zu lieben und zufrieden zu sein. Einer davon ist eine abendliche Routine. Ich gehe ins Bett und kurz vor dem einschlafen überlege ich mir, wofür ich heute dankbar bin. was ist mir richtig gut gelungen? Was hat mich heute inspiriert und berührt. In meinem hektischen Alltag bekomme ich das oft alles gar nicht so mit und übersehe dabei, dass all diese Zufriedenheit und Dankbarkeit da ist - ich sehe sie nur nicht :) Abends darüber nachzudenken, wofür ich dankbar bin erhellt mein Herz und schafft tiefen Frieden in mir. Natürlich ist nicht jeder Tag toll und dennoch wird jeder Tag dadurch wertvoller. Mir ist dabei aufgefallen, dass ich auch mit anderen Gedanken aufwache und meine Nacht nicht unruhig sondern friedlich ist. 

Diese drei Fragen helfen mir dabei:

Wofür bin ich heute dankbar?
Was ist mir heute richtig gut gelungen?
Was hat mir heute gut getan bzw. Freude bereitet?

Natürlich kann man sich auch ein kleines Büchlein anlegen, dass auf dem Nachttisch geparkt -einen immer daran erinnert, sich diese 3 Fragen zu stellen. Manchmal beantworte ich nur eine Frage oder mir fällt noch etwas anderes ein, wichtig ist mir, dass mein Tag mit meiner Dankbarkeit und etwas positivem endet und dies so sichtbar wird. 

Das Schöne daran ist, dass es meist nur einen kurzen Moment dauert und dir dafür eine wunderbare Nacht und einen tollen Start in den nächsten Tag schenkt. 

Probier es doch einfach mal aus - oder sagt dir dein Verstand das ist doch alles Blödsinn? Vielleicht sagt er dir auch - das ist eine tolle Idee, wenn du Zeit hast, dann machen wir das mal? oder mancher hat das vielleicht schon mal ausprobiert und es war echt schön - warum hast du dann damit aufgehört? 

Hier ein Video das mich immer wieder dazu inspiriert, mir selbst Raum zu geben und mutig zu sein, auch wenn mein Verstand mir mal wieder versucht etwas anderes zu erzählen :) 



In diesem Sinne wünsche ich dir viel Mut für eine 

wunder-volle Woche


Britta 

Montag, 27. Juli 2015

Happy Monday to go - das weise Herz



Am heutigen Happy Monday möchte ich eine Geschichte mit dir teilen... 

Eines Tages stand ein junger Mann mitten in der Stadt und erklärte, dass er das schönste Herz im ganzen Tal habe. Eine große Menschenmenge versammelte sich und sie alle bewunderten sein Herz, denn es war perfekt. Es gab keinen Fleck oder Fehler in ihm. Ja, sie alle gaben ihm Recht, es war wirklich das schönste Herz, das sie je gesehen hatten. Der junge Mann war sehr stolz und prahlte noch lauter über sein schönes Herz.

Plötzlich tauchte ein alter Mann vor der Menge auf und sagte: "Nun, dein Herz ist nicht annähernd so schön, wie meines." Die Menschenmenge und der junge Mann schauten das Herz des alten Mannes an.

Es schlug kräftig, aber es war voller Narben, es hatte Stellen, wo Stücke entfernt und durch andere ersetzt worden waren. Aber sie passten nicht richtig und es gab einige ausgefranste Ecken...Genau gesagt, waren an einigen Stellen tiefe Furchen, in denen ganze Teile fehlten. Die Leute starrten ihn an und dachten: Wie kann er behaupten, sein Herz sei schöner?

Der junge Mann schaute auf des alten Mannes Herz, sah dessen Zustand und lachte: "Du musst scherzen", sagte er, "dein Herz mit meinem zu vergleichen. Meines ist perfekt und deines ist ein Durcheinander aus Narben und Tränen."

"Ja", sagte der alte Mann, "deines sieht perfekt aus, aber ich würde niemals mit dir tauschen. Jede Narbe steht für einen Menschen, dem ich meine Liebe gegeben habe. Ich reiße ein Stück meines Herzens heraus und reiche es ihnen und oft geben sie mir ein Stück ihres Herzens, das in die leere Stelle meines Herzens passt. Aber weil die Stücke nicht genau passen, habe ich einige raue Kanten, die ich sehr schätze, denn sie erinnern mich an die Liebe, die wir teilten. Manchmal habe ich auch ein Stück meines Herzens gegeben, ohne dass mir der andere ein Stück seines Herzens zurückgegeben hat. Das sind die leeren Furchen. Liebe geben heißt manchmal auch ein Risiko einzugehen. Auch wenn diese Furchen schmerzhaft sind, bleiben sie offen und auch sie erinnern mich an die Liebe, die ich für diese Menschen empfinde. Ich hoffe, dass sie eines Tages zurückkehren und den Platz ausfüllen werden. Erkennst du jetzt, was wahre Schönheit ist?"

Der junge Mann stand still da und Tränen rannen über seine Wangen.
Er ging auf den alten Mann zu, griff nach seinem perfekten jungen und schönen Herzen und riss ein Stück heraus. Er bot es dem alten Mann mit zitternden Händen an. Der alte Mann nahm das Angebot an, setzte es in sein Herz. Er nahm dann ein Stück seines alten vernarbten Herzens und füllte damit die Wunde in des jungen Mannes Herzen. Es passte nicht perfekt, da es einige ausgefranste Ränder hatte.

Der junge Mann sah sein Herz an, nicht mehr perfekt, aber schöner als je zuvor, denn er spürte die Liebe des alten Mannes in sein Herz fließen. Sie umarmten sich und gingen fort, Seite an Seite.


Wie steht es mit deinem Herzen? Wem möchtest du ein Stück geben? Wer hat dir kein Stück zurückgegeben und hast du diesem Menschen verziehen oder Schmerzt dich die Wunde noch? Wen hast du verletzt und wartest du noch auf die Vergebung des anderen?

Vergebung und Heilung haben für mich nie mit andern Menschen zu tun. Ich kann mir und anderen Vergeben ohne mit Ihnen in Kontakt zu treten. Warte nicht auf die Vergebung anderer, denn letzendlich liegt der Schlüssel zur Heilung in dir.

"An dem Tag 
an dem ich lernte 
mir selbst zu vergeben 
wurde ich frei."

Gerne begleitet ich dich und dein wundervolles Herz auf dem Weg in die Freiheit - meine Kontaktdaten findest du rechts im Blog.

Falls dir die Geschichte gefallen hat, leite Sie gerne an liebe Menschen weiter :)

Von Herzen 

Britta 

Montag, 20. Juli 2015

Auf ins fette pralle Leben von Ina Rudolph - mein Highlight des Jahres



Am heutigen Montag möchte ich dich ausnahmsweise mal „fremdinspirieren“ denn ich lese seit zwei Wochen das neue Buch von Ina Rudolph - auf ins fette pralle Leben. *klick* 

Es ist ihr zweites Buch über die Work und für mich eine echte Bereicherung meines Lebens. In 12 lebendigen Geschichten berichtet sie davon, wie es ihr bei der Reise in die Welt ihrer Gewohnheiten erging. Die einzelnen Kapitel regen nicht nur zum nachdenken sondern auch zum mitmachen an und seitdem ich das Buch lese ertappe ich mich dabei, neue lebendige Gewohnheiten in meinem Alltag zu etablieren. Dabei fühle ich mich ein bisschen wie Sherlock Holmes (allerdings eine ganz freudige und ausgelassene Variante :)) und freue mich jedesmal, wenn ich eine Gewohnheit aufspüre und sie hinterfrage. Dabei nutze ich die einfache Methode der WORK, die mich immer wieder in tiefes Staunen versetzt. Mein Leben wird dadurch einfacher und vor allem reicher. Dabei fallen mir längst vergessene Dinge wie Geräusche, Blumen und Gerüche wieder auf und bringen mich auf wundersame Weise mit mir selbst in Einklang. Hier die 12 Ideen die Ina Rudolph von Monate zu Monat getestet hat:

Gewohnheiten durchbrechen
Guten Morgen, liebe Sorgen
In den eigenen Angelegenheiten bleiben
Ärgerlicher Ärger
Das Ja im Nein - aufrichtig kommunizieren
Das Geschenk der Kritik
Hetzerei - unser schnelles Leben
Ohne Streben nach Verbesserung
Nach Liebe, Anerkennung und Wertschätzung suchen
Wahrnehmen, ohne zu bewerten
Den Gedanken mit Verständnis begegnen 
Im Hier und Jetzt 

Für mich ist das größte Wunder dabei, dass ich mich gar nicht anstrengend muss. Denn nach der Work lassen die stressigen Gedanken und somit Ängste, Ärger, Frust und all die Freunde die eben diese Gedanken so mit sich bringen einfach los. Ich brauche mich nicht zwingen etwas anders zu machen, zu erkennen oder zu disziplinieren. Ich muss nichts loslassen - denn es lässt mich los. Für mich ist dies das größte Geheimnis, das ich dieses Jahr lüften durfte und ich bemerke immer wieder bei Klienten, Freunden oder Familie, dass viele hart daran arbeiten - an dem großen Wort LOSLASSEN und ich lese und höre es überall - na du musst lernen loszulassen. Lange habe ich das versucht - bis ich erkannte - ich muss gar nichts loslassen. Meine Gedanken lassen mich los - so einfach kann es sein oder wie Ina Rudolph es mit ihrem Buchtitel sagt - so fett und prall kann das Leben sein. 



Wenn dieser Artikel dich inspiriert hat auch ins fette pralle Leben aufzubrechen, dann könnte er vielleicht auch andere inspirieren. Teile ihn gerne mit Freunden, Bekannten und Verwandten :)


Hier der Trailer zum Buch:




Dir eine wunder-volle Woche

Britta

Montag, 13. Juli 2015

Wer nach Außen blickt...







Sich betäuben indem ich nach Außen blicke - darum soll es bei mir diese Woche gehen. Dabei begegnet es mir nicht selten, dass ich die Schuld bei den Anderen suche und andere für mein Glück verantwortlich mache. In solchen Momenten streite ich kräftig mit der Realität, weil mein Ego es einfach jetzt anders haben will, es aber eben nicht anders ist. Jeder Moment ist dabei für mich eine kleine Erleuchtung. Es beginnt meist damit, die Situation einfach wahrzunehmen, in der ich vor einiger Zeit noch eine Freundin angerufen hätte um mich über mein Leben zu beschweren. Ja, auch das ist schon ein toller Fortschritt und ich habe gelernt liebevoll mit mir umzugehen, wenn mein innerer Kritiker wieder anmerkt: "aber du wolltest das doch verändern, nicht nur BEMERKEN!" Stimmt lieber Kritiker und der erste Schritt es zu ändern ist es zu bemerken. Danke, dass du mich daran erinnert hast.

Mein Kritiker guckt zuerst merkwürdig, denn er ist es eher gewohnt, dass ich ihn "zurückkritisiere" und ihm sage er solle verschwinden. Diese Woche möchte ich ihn einladen, denn er ist quasi eine Art Frühwarnsystem. 

Ein weiterer Helfer ist mein Handy, dass mich nun dreimal am Tag erinnert, nach Innen statt nach Außen zu blicken. Diese Woche widme ich ganz mir und meinem Inneren und nehme mir bewusst die Zeit nach Innen zu blicken, denn ich habe mich dazu entschlossen dem ständigen betäuben mit Handy und Co. sowie dem sich über die Situation zu ärgern ein Ende zu setzen. Wenn du auch deinem eigenen Erwachen näher kommen möchtest, so nutze doch auch du kleine Helfer diese Woche um dich daran zu erinnern:

+ Nutze deine Erinnerungsfunktion im Handy+ Drucke dir das Bild aus und hänge es sichtbar auf+ Schließe einen freundschaftlichen Kompromiss mit deinem Kritiker + Plane bewusst eine Meditation mit diesem Thema in dieser Woche






Ich wünsche dir diese Woche viel Spaß beim "nach Innen blicken" und freue mich auf viele wache Momente in meinem Tagesablauf.

das Leben be-wundernd...

Britta 

Montag, 6. Juli 2015

Ja sagen und Nein meinen - The Work für ein authentisches Leben




Diese Woche geht es um ein Thema das mir gerade sehr am Herzen liegt und mir in meinem Leben in letzter Zeit öfter begegnet. Es geht ums NEINSAGEN. Genauer gesagt geht es darum zu etwas JA zu sagen und NEIN zu meinen. Wenn dieser Fall eintritt, bekomm ich meistens schlechte Laune. Klar, denn ich will ja eigentlich gar nicht und tue es trotzdem. Aber warum? Als ich in der letzten Woche dieser Frage genauer auf den Grund gegangen bin, ist mir ein Glaubenssatz über den Weg gelaufen, der so manches erklärt: Wenn ich Nein sage, dann werde ich nicht mehr gemocht. Wie das meistens mit einem neu entdeckten Glaubenssatz bei mir der Fall ist, bringt dieser gleich seine Freunde mit, diesmal reicht es sogar für eine kleine Liste, na bravo :)

  1. Wenn ich Nein sage, werde ich nicht mehr gemocht.
  2. Wenn ich Nein sage, bin ich keine gute Freundin.
  3. Man sagt nicht Nein, man hilft gerne.
  4. Wenn ich Nein sage, könnte ich das Projekt nicht bekommen.
  5. Nein sagen bedeutet ausgeschlossen werden.
  6. Wenn ich Nein sage, bin ich keine gute Tochter. 
  7. Wenn ich Nein sage, werde ich einsam sein.
  8. Wenn ich Nein sage, wird mir zukünftig niemand mehr helfen. 
  9. Nein sagen bedeutet keine Anerkennung zu bekommen.
  10. Wenn ich Nein sage, werde ich nicht mehr geliebt.



PUH 

Ja, diese Glaubenssätze sind wirklich stressig. Wie schön, dass ich vor einiger Zeit die WORK- Methode von Byron Katie entdeckt habe und an einem Seminar bei Uli Bührle gelernt habe, dass genau diese Glaubenssätze meinen Stress verursachen. Ein Teil in mir freut sich wie ein kleines Kind darauf, mir diese Glaubenssätze genauer anzusehen. Manche Menschen denken vielleicht, diesen Stress wollen Sie sich nicht antun, oder das bringt doch eh nichts. Es kann sein, dass es dir in deinem Leben stress verursacht oder du denkst, dass es in deinem Leben nichts bringt. 

In meinem Leben allerdings ist diese Kiste mit der Aufschrift Ja sagen und Nein meinen in der nun diese stressigen Glaubenssätze liegen wie eine Schatztruhe. Denn es bedeutet, kein Opfer der Umstände mehr zu sein, sondern mit offenem Herzen und klarem Geist an dieses Thema heranzugehen. Gesagt getan :) 

Welcher Glaubenssatz ist für mich der stressigste? oder macht mir vielleicht am meisten Angst oder Sorgen? 

Für mich ist es: Wenn ich Nein sage, werde ich nicht mehr geliebt.

 Ist das wahr?

Ich lehne mich entspannt zurück und warte, was in mir passiert. Welche Bilder steigen auf, welche Ideen tauchen auf? Ist es wirklich wahr, wenn ich Nein sage, werde ich nicht mehr geliebt. Ich spüre, das dies eine Befürchtung ist, eine Angst aber wenn ich diesen Satz rein auf die Wahrheit überprüfe, ist er nicht wahr. Ich erinnere mich an eine Situation in der ich ehrlich war und Nein gesagt habe, danach hat mich der Mensch immer noch geliebt. Ok. Nein es ist für mich nicht wahr. 

Wie reagiere ich, was passiert, wenn ich glaube: 
Wenn ich Nein sage, werde ich nicht mehr geliebt. 

Ich werde sofort traurig. Sehe wie ich alleine dastehe sich Menschen von mir abwenden. Glaube, dass wenn ich ehrlich bin, die Person sich zurückzieht, dass unsere Beziehung nur an einem dünnen Faden hängt, dass ich - nur weil ich immer Ja sage gemocht werde. Ich unterstelle der Person, dass sie mich quasi nur ausnutzen will. Oh, das hat aber wenig liebevolles, wie ich so über den Anderen denke… 

Wie bin ich zu mir, wenn ich diesen Gedanken glaube? Ich sehe wie ich Dinge tue, die ich eigentlich gar nicht tun will und vor mir selbst nicht mehr aufrichtig sein kann. Das fühlt sich gar nicht gut an und gar nicht liebevoll. Ich müsste mich ständig verbiegen und wäre ich dann noch ich? Würde ich dafür geliebt werden nicht mehr ich zu sein sondern nur weil ich funktioniere? In wessen Angelegenheit bin ich denn, wenn ich darüber entscheiden will, wer mich wofür liebt? Zumindest schonmal nicht in meiner Angelegenheit. Ich entscheide für den anderen, dass ich mich verbiegen muss damit er mich lieben kann. Ich denke zu wissen, wie der andere mich braucht und will. Das hat gar nichts mit mir zu tun. Zudem traue ich dem anderen gar nicht zu, entscheiden zu können was er lieben will. Ohje. Tief durchatmen, ich denke es ist Zeit für den nächsten Schritt:

Wer wäre ich ohne den Gedanken? Wie wäre es, wenn ich diese beiden Dinge niemals in Zusammenhang gebracht hätte? 

Ich dürfte mir die Zeit nehmen, zu entscheiden ob mein Ja aufrichtig ist. Ich wäre geliebt und würde andere lieben. Ich könnte mich selbst für mein Nein lieben, denn es bedeutet aufrichtig zu sein. Zu mir und zu anderen. Ich hätte viel weniger Krieg in mir selbst und könnte mir die Zeit bewusst nehmen für andere da zu sein, ohne andauernd genervt zu sein, weil ich ganz woanders sein möchte. Was wäre, wenn ich diesen Gedanken nicht mehr glauben könnte? Ich könnte Nein sagen wo ich Nein meine und bei einem Ja mit ganzem Herzen dabei sein. Das wäre schön. 

Die Umkehrungen:

Wenn ich Ja sage und Nein meine, werde ich nicht mehr gemocht. 

Oh JA! Denn ich bin nicht besonders freundlich zu anderen, wenn ich Ja sage und Nein meine. Dazu kommt noch, dass ich nur mit halbem Herzen bei der Sache bin. Vielleicht bin ich dann ja gar nicht so eine gute Wahl als „Helferin“? Ich will ja, wie oben beschrieben gar nicht dort sein. Auch hat dies für mich wenig mit Verlässlichkeit zu tun. Denn will ich mich auf jemand verlassen, der gar keine Lust hat?  Dasu kommt, dass ich mich gar nicht mag, wenn ich lüge. Mag es nicht Ja zu sagen obwohl das nicht stimmt. Ich mag die schlechte Laune nicht, die entsteht, die Lüge des: „Nö, schon ok.“ Ich mag mich nicht mehr, wenn ich Ja sage und Nein meine. Ebenso mag ich Menschen auf die ich mich verlassen kann, die ehrlich Ja meinen wenn sie Ja sagen. Auch diese Umkehrung stimmt für mich und sollte mal jemand beleidigt sein, wenn ich Nein sage, dann darf ich darauf vertrauen, dass er oder sie eine Lösung für sich finden wird. Fest steht dann zumindest, dass ich wenn ich Ja sage gerne helfe und man sich auch darauf verlassen kann. Wie schön, dies zu erkennen. 

Wenn ich Nein sage und Nein meine, werde ich gemocht. 

Kann das sein? Mh in der Work ist es wichtig, Beispiele für die Umkehrungen zu finden. Ich habe letzte Woche zu einem Familienmitglied Nein gesagt und es ist nichts passiert. Das anschießende Treffen war nett, wir haben viel gelacht und das Thema wurde nie wieder angesprochen. Ok, ich wurde gemocht obwohl ich Nein gesagt habe. Oh da fällt mir gleich noch ein Beispiel ein, als ich offen in meiner Partnerschaft geäußert habe, dass ich nicht in das Einkaufszentrum fahren möchte, sondern lieber zu Hause bleiben würde. Es war ok. Kein Streit. Kein Stress. Ich wurde gemocht. Der Tag war wunderbar und wir sind einfach an einem der folgenden Tage gefahren und auch das war super :) Auch beruflich habe ich es mal gewagt, Nein zu sagen. Das Projekt hat eine Kollegin übernommen. Es lief wunderbar und ich fühlte mich gut und wurde weiterhin gemocht. 
Kann es sein, dass dieser Satz viel wahrer ist? Ja gut möglich, denn auf jeden Fall mag ich mich viel mehr, wenn ich ehrlich zu mir und zu anderen sein darf. Ich werde das Nein sagen zu meinem Projekt machen und in den nächsten Wochen beobachten. Fühlt sich das nun immer noch stressig an? Nein :) - Danke liebe WORK.

Falls du auch so einen Glaubenssatz hast, nimm dir doch ein wenig Zeit und untersuche den Gedanken auf seinen Wahrheitsgehalt. Gerne unterstütze ich dich auch dabei, diesen Schatz aus der Truhe zu fischen, schreib mir einfach oder rufe mich an und wir vereinbaren einen Termin. 

Viele Grüße 

Deine 
Britta